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Africa Twin Lausitz

Zone Alarm!

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Irgendwie und irgendwann hatte ich mal auf irgendeinem Twintreffen verkuendet, das es in der Lausitz durchaus moeglich waere, schoen offroad sich auszutoben. Tja, die FAT -Jungs haben das als bare Muenze genommen und die ganze Sache halt offiziell angekuendigt. Auf dem Lissburg-Treffen 2000 las ich dann davon im FAT-Fleck. Oho, im Herbst 2000 also. Nunja, die meinen es wohl doch ernst ... ;)

Ok, ein paar Wochen vorher fingen Guido und ich mit den Vorbereitungen an: Bungalows reservieren und Strecken erkunden. Gepennt haben wir im Spree Camp am Spremberger Stausee (GPS: N 51° 38' 54.2", O 14 ° 22' 54 "). Hier gab es preiswert Bungalows mit 4 Schlafmoeglichkeiten.

Nach einigen Hin und Her schlug dann am Samstag die Haengerfraktionen ein: Stephan, Alex, Wolfgang, Frank, Schneizi und Doelle. Leider war es schon recht spaet, sodass sich ein kleiner Appetizer nicht mehr machen liess. Frank und Wolfgang hatten auch ein wenig Pech, als ihnen auf der Autobahn ein Reifen des Haengers platzte. Aber sie ueberstanden das alles ganz gut und schlugen dann irgendwann abends beim Camp auf. Dann das typische halt: Bier, Grillzeuchs und Benzin schnacken. Gegen 1 Uhr verschwanden alle in den Kojen, um wenigstens etwas Schlaf fuer den naechsten Tag zu tanken.

So, nun sollte es also losgehen. Guido und ich zeigten den Jungs mal die Gegend rund um Cottbus und dem Spreewald. Circa 160 km fast nur offroad ging es ueber abgeerntete Maisfelder, Wald- und Feldwege und Ortsverbindungsstrassen quer durch die Gegend. Diese Wege sind hier nicht verboten. Das ist eben das Schoene am Osten Deutschlands; es ist ein Enduroparadis. Es gibt kaum Sperrungen und wenn man sich halbwegs ordentlich benimmt, bekommt man auch keine Schwierigkeiten und es bleiben die Locations von Sperrungen verschont. Auf manchen Schotterwegen konnte man es schon kraeftig gluehen lassen und jeder fand fuer sich sein Tempo heraus und hatte offensichtlich eine Menge Spass. Nach einigen Kilometern erreichten wir dann den Tagebau Welzow Sued. Die unheimliche Weite und Groesse des Tagebaus verschlug den Jungs fast die Sprache, soetwas hatten die meisten noch nicht gesehen ...

Nun ging es weiter auf kleinen Strassen und Wirtschaftswegen in Richtung Altdoebern zum ehemaligen Tagebau Greifenhain. Zum Anfang konnten wir diesen ehemaligen Tagebau nicht naeher in Augenschein nehmen, da jede geeignete Einfahrt nicht moeglich war. Aber ploetzlich ging ein Weg direkt runter und das Schoene daran war, da war kein Verbotsschild zu sehen. Also nix wie rein. Unten angekommen ging es ueber endlose Sand- und Schotterpisten immer am Rand der Kippe entlang bis zum Restloch, das sich mittlerweile langsam mit Wasser fuellt. Hier machten wir eine kurze Rast und genossen die Stille und die ungewoehnliche Aussicht. Der langsam zur Neige gehende Sprit und einsetzender Hunger liessen uns dann bald zuegig nach einem Ausweg suchen, den wir dann auch bald fanden. Die Ausfahrt, die anfangs noch ziemlich einfach aussah, entpuppte sich schnell als recht anspruchsvolles und selektives Terrain. Aber schliesslich wollten wir ja alle Adventures ... Unglaublich, aber Guido schaffte mit dem T66 jede Sandauffahrt, wo andere auf TKC80 und Desert so ihre liebe Not hatten. Auf dem Bild links kann man kaum erahnen, wie steil diese Ausfahrt und wie fein der Sand war. Und dort mussten ca. 230 kg Eisen hochbefoerdert werden. Nach harter schweisstreibender Arbeit haben ir dann jede Maschine aus dem Tagebau befreit und haben das Gelaende verlassen. Manchmal sah der Tagebau aus wie Afrika, wie man unten unsschwer erkennen kann.

Nun ging es auf kleinen Strassen und Feldwegen in den Grossraum Spreewald. Stundenlang fuhren wir auf Wald- und Feldwegen quer durch die Gegend und naeherten uns der Halbzeit: ein leckeres Essen im Spreewald. Fuer wenig Geld haben wir uns dann ordentlich die Braegen vollgeschlagen und sind dann auch schon wieder weiter quer auf den Offroadpisten im Spreewald. Diese Pisten wollten irgendwie garnicht aufhoeren. Nach Durchqerung von Cottbus standen nur noch die letzten Kilometer zum Camp aus. Auf kleinen Waldwegen streiften wir einen ehemaligen Truppenuebungsplatz und tobten uns dort im Pulversand noch einmal richtig aus. Hier fanden wir einfach alles: trialartige Wege, verspurte Tiefsandwege, Auffahrten, Abfahrten, Waldwege und Sprunghuegel.

Der naechste Tag begann erst einmal regnerisch. Schade eigentlich, stand doch heute die Tour nach Jueterbog auf dem Programm. Aber Landstrassen mit dem Desert ist nicht wirklich eine empfehlenswerte Sache. Schneizi und ich sind erst einmal los und prueften die Luft des inkontineten Haengerreifens und holten frische Broetchen zum Fruehstueck. Nach ausgiebiger Disskusion und gewiss der Tatsache, das das Wetter besser werden muss, da Schneizi bei der oertlichen Sparkasse noch etwas nachgelegt hat, sind wir dann doch aufgebrochen und haben diese Entscheidung nicht bereut. Zuegig sind wir Bundesstrassen die ca. 80 km bis nach Jueterbog durchgeballert. Dort angekommen ging es auch schon wieder rein inīs Vergnuegen. Endlose Sandwege liessen uns gehoerig am Kabel reissen. Jeder hatte seinen Spass, der eine schneller, der andere langsamer. Schliesslich hielten wir mitten auf dem ehemaligen Schiessplatz der Sowjetarmee an und vertrieben uns die Zeit mit der Suche nach Munitionsresten und eben dem Spielen im Sandkasten. Hier kamen wieder die Sandfahrer unter uns voll auf ihre Kosten. Mehrfach wurde anerkennend festgestellt: “Ja, fast so ist es in Nordafrika mit dem Untergrund.” Weitlaeufig wurde das Gelaende erkundet und kraeftig gespielt. Spaeter ging es weiter zum Truppenuebungsplatz zur grossen Duene. Man mag es kaum glauben, mitten in der brandenburgischen Heide baut sich eine richtig grosse Duene auf, sicher an die 5-6 m hoch und teilweise recht steil. Mit grossem Hallo ging es an die Bezwingung der Duene. Guido wieder vorneweg und fast voellig ohne Probleme kam er mit seinem T66 da rauf. Nach und nach versuchten sich fast alle an der Duene und jeder sammelte so seine Erfahrungen. Rings herum gab es endlos Sand zum Bolzen. Wenn man mal nach Nordafrika fahren will, Jueterbog bietet sich als Trainingslager an ;)

Zurueck ging es dann ziemlich spaet quer durch die Gegend immer ziemlich gerade in Richtung Cottbus. Wieder gab es endlos Schotterpisten und Wald- und Feldwege. Im Dunkeln erreichten wir dann das Camp und nach dem Duschen ging es dann mit den Autos nach Cottbus rein, wo wir beim oertlichen Griechen lecker gespeist haben. Nachts haben wir dann noch die restlichen Biervorraete eleminiert. Am naechsten Morgen wurden die Maschinen verladen und es ging nach Hause.

Zusammenfassend kann ich sagen, das war ein sehr schoenes Treffen und alle kamen offroad-maessig voll auf ihre Kosten. Sicher werden wir derartiges noch einmal wiederholen.

 

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